Samstag 6.27h – im Morgennebel auf der A2 Richtung Hamburg.

Ganz Köln ist eine Brauchtumszone und ich fahre in das karnevalistische Niemandsland in den Norden. Das ist so, als würde man den Sommerurlaub am Strand von Reykjavik auf Island verbringen.

Was steht an?? Elbphilharmonie, Auswärtsspiel Fortuna – HSV, ein Wochenende auf der Reeperbahn mit den besten Kumpels?? Oder ein Besuch bei Inas Nacht im Schellfischposten?

Nichts Dergleichen. Treffpunkt ist eine Hockeyhalle im Norden Hamburgs, etwas fernab der hanseatischen Eleganz der Außenalster. Gastgeber ist der Harvesterhuder Hockeyklub und es geht um die Hockeymeisterschaft der U14.

Es ist meine erste Fahrt zu einer Endrunde und ich bin nervös. Die Zwischenrunde bei RW Köln vor 2 Wochen war schon nervenaufreibend. Und jetzt treffen unsere Mädels in Ihrer Gruppe auf 2 Hamburger Vereine (Uhlenhorst und Harvestehude) sowie den Mannheimer HC.

Das 1.te Spiel Samstag Mittag gegen Mannheim ist direkt das Alles-oder-Nichts Spiel. Verliert man, kann das nächste Spiel gegen Harvestehude schon das Aus bedeuten. Der Auftaktsieg gelingt mit einem knappen aber verdienten 3-2 Sieg. Das gibt Sicherheit.

Im nächsten Gruppenspiel trotzt man Harvestehuder ein 0-0 ab, welches beim Gastgeber eine mittlere Krise auslöst. Das hatten sich die favorisierten Hamburger anders vorgestellt. Im Abschlussspiel des Tages gelingt ein deutlicher 3-0 Erfolg gegen Uhlenhorst Hamburg und das Team zieht ungeschlagen mit 7 Punkten ins Halbfinale ein. Ein wunderbarer sonniger Tag findet seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Abendessen beim Italiener.

Der Sonntag ist an Dramaturgie dann nicht zu überbieten. Im Halbfinale wartet mit den Hamburger Klippers eine scheinbar lösbare Aufgabe. Aber in einem zerfahrenen Spiel finden die Mädels nie zu Ihrem Spiel. Mia hält das Team mit einem gehaltenen Siebenmeter lange im Spiel. Aber da keine der 3 Ecken zu einem Torerfolg führt reicht den Klippers am Ende ein 1-0 zum Einzug ins Finale. Die Enttäuschung bei allen ist groß, denn bei entsprechender Chancenverwertung wäre mehr drin gewesen.

Für das abschließende Spiel um Platz 3 gegen den Münchner SC mobilisiert das Team um Trainer Dome, Sabine und Isi dann nochmal alle Kräfte. München hatte sein Halbfinale denkbar knapp erst im Penalty-Schießen gegen Harvesterhude verloren. Am Ende der umkämpften 1.ten Halbzeit liegt der DHC mit 2-0 scheinbar sicher in Front. Der Verlauf der 2.ten Halbzeit war dann an Dramatik nicht mehr zu überbieten. 3,5 Min vor Schluss liegt der MSC noch mit 2 Toren hinten, trifft dann 1,5 Min. vor Abpfiff zum 2-2 Ausgleich. Als sich dann alle gedanklich mit einem Penalty-Schießen anfreunden dreht München mit der letzten Aktion das Spiel und trifft mit dem Schlusspfiff zum 3-2 Siegtreffer. Jetzt ist die Enttäuschung nicht mehr in Worte zu fassen.

Nachdem alle Tränen getrocknet sind versammeln sich Mannschaft, Betreuer und Fans zur abschließenden Siegerehrung. Der 4.te Platz in der Deutschen Endrunde ist eine herausragende Leistung der Mannschaft. Zudem werden Lotta und Mia M. (Beste Torhüterin) ins Allstar-Team des Turniers gewählt. Verdienter Sieger des Finales wird der HTHC mit einem 2-0 Erfolg gegen Klipper (das Finale der Nordostdeutschen Meisterschaft hatte der HTHC ebenfalls gegen Klipper 5-0 gewonnen). Und holt sich damit das Double (Feld/ Halle). Wir gratulieren.

Dies war der Abschluss eines fantastischen Wochenendes mit allen emotionalen Höhen und Tiefen die man als Zuschauer miterleben durfte. Mädels, ihr könnt stolz sein auf Eure Leistung!!!

Und die Elbphilharmonie schauen wir uns dann ein anderes Mal an.

Impressionen

Autor: Stefan Brennecke
Bildquelle: privat