Nach der erfolgreichen Zwischenrunde in Mannheim stand am 23./24.10.2021 die deutsche Endrunde in Hamburg beim Gastgeber Harvestehuder THC an. Die Zwischenzeit musste genutzt werden, um die gesundheitlich angeschlagenen Spieler wieder fit zu machen. Das Wochenende war wiederum perfekt organisiert vom Orga-Team um Chria Schur und Gordon Spitzer mit gemeinsamem Hotel und zwei gemeinsamen Abendessen.
Halbfinale am Samstag
Im Halbfinale am Samstag ging es gegen den UHC Hamburg, der in der Zwischenrunde überraschend RW Köln geschlagen hat und das quasi in letzter Minute, denn es wurde ein 1:3 Rückstand kurz vor Schluss noch gedreht. Das Spiel begann der DHC druckvoll und mit Unterstützung des in Zahl den Hamburger Fans gleichwertigen DHC-Ultra Blocks. Der Druck zahlte sich aus, denn eine gute Chance konnte nur mit unerlaubten Mitteln verhindern werden …. Siebenmeter …. der leider grandios vom Hamburger Keeper pariert wurde. 0:0 nach dem ersten Viertel.
Das zweite Viertel begann genauso und so richtig kam der UHC nicht ins Spiel. Allerdings wurde der DHC-Spielfluss immer wieder durch kartenbedingte Zeitstrafen unterbrochen. Trotzdem gelang dem DHC nach einem sehenswerten „Überfall-Konter“ durch Max Maurer nach Vorarbeit von Finn Theiner das 1:0. Der DHC fing sich im Anschluss immer weiter und wieder Karten, und musste stellenweise mit zwei Spielern weniger agieren. So blieben richtig zwingende Chancen eher Mangelware, aber die Nerven der Fans und vor allem auch der Trainer wurden arg strapaziert. Dies wurde schlimmer als sich auch noch die Farbe der Karten von grün zu gelb änderte. Aber der UHC verzweifelte am Abwehrbollwerk des DHC, bei dem aber auch jeder einzelne DHCler sein Stückchen beitrug.
So blieb es beim 1:0 in einem Spiel ohne eine einzige kurze Ecke und der Einzug ins Finale war perfekt. Das wurde unter den Fans gebührend (bis zum Ende der Hamburger Corona-Sperrstunde um 0:00 h) gefeiert. Der Finalgegner wurde im zweiten Halbfinale zwischen den Zehlendorfer Wespen und dem Gastgeber ermittelt. Es sollte dann der Titelverteidiger HTHC sein, der sich 5:2 gegen die starken Berliner durchsetzte und zwar mit fünf Eckentoren.
Finaltag am Sonntag
Der Finaltag begann (und endete) sonnig und frisch. Im Spiel um Platz 3 setzten sich die Zehlendorfer Wespen im Penalty shoot-out gegen den UHC durch und dann ging es zum Finale. Nach dem Einspielen stand die Begrüßung an und dem einen oder anderen lief sicher ein kleiner Schauer über den Rücken als die Nationalhymne erklang. Der DHC-Fanblock war zwar schon groß, konnte aber erwartungsgemäß in Zahlen nicht mit dem HTHC mithalten. Bei der Lautstärke gab man sich aber keine Blöße und feuerte das ganze Spiel lauthals und unterstützt mit Trommeln und Megafon an.
Die Fans sahen auf dem Platz ein beherztes und sehr hochwertiges Spiel von beiden Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten, auch wenn die Hamburger nahezu durchgängig mit National- und Auswahlspielern besetzt waren. Gefühlt hatte der DHC – taktisch hervorragend von Mark Spieker eingestellt – gefühlt ein klitzekleines bisschen mehr Spielanteil, musste aber vor den geschickt eingesetzten Schlenzern des HTHC sehr auf der Hut sein. Das Chancenverhältnis war ausgeglichen, wenn auch im ersten Viertel weder hüben noch drüben eine Großchance dabei war. Es war ein offener Schlagabtausch und eben aus diesem ausgeglichenen Spiel konnte der HTHC im zweiten Viertel einen Angriff über rechts laufen und in den Kreis bringen. Im Kreis-Gewühl war der Ball dann im Tor, aber da zuvor wegen Körperberührung abgepfiffen war, gab es Siebenmeter. Den verwandelte Hamburg zum 1:0.
Nun kämpfte und drückte der DHC aufopferungsvoll. Er hatte auch gewisse Chancen … nur, der Ball wollte nicht ins Tor. Eine Ecke konnte Hamburg parieren und auch bei der größten Chance war der Ball nur fast im Tor. Es wurde von den Fans angefeuert und von den Spielern alles gegeben bis zuletzt, aber das Spiel wurde nicht gedreht … statt dessen konnte der HTHC, als der DHC in den beiden letzten Minuten nochmal alles auf eine Karte setzte und drückte und drückte, einen Konter laufen und verwandeln. Das war es … der HTHC war wieder deutscher Meister und die Jungs sichtlich geknickt, hatten sie doch vom ganz großen Wurf geträumt. Sie waren nah dran und haben den Hamburgern einen heißen Kampf geliefert, so dass sich die Mienen angesichts des Erreichten auch recht schnell wieder aufhellten. Umso mehr als Quentin Esser zum besten Torwart des Turniers und Jonas Cofalla zum besten DHC-Spieler gekürt wurde.
Unbändiger Teamspirit
Auf der Rückfahrt und der späteren Feier im Paul’s wurde dann auch wieder ins Bewusstsein gerufen, was dieses Team erreicht hatte. Und dieser Erfolg ist alles andere als selbstverständlich, denn die Saison begann verhalten. Gleich das erste Spiel gegen den CHTC wurde verloren, das war bereits dem Umstand geschuldet, dass einige Spieler längerfristig im Ausland weilten und die mU16 über die ganze Saison von starken Verletzungssorgen (zum Teil 4 Spieler gleichzeitig) geplagt war. Das setzte sich auch in der deutschen Zwischen- und Endrunde fort, wo Stammspieler fehlten und einige erkältungstechnisch angeschlagen waren. Entscheidend war dann doch der tatsächlich selbst für Außenstehende fühlbare und unbändige Teamspirit der Gruppe. Auch wenn natürlich oben die persönlichen Auszeichnungen stehen und genannt sind, ist diese Vizemeisterschaft nicht der Erfolg von zwei Wochenende, sondern der Erfolg einer ganzen Saison. Es ist auch nicht der Erfolg Einzelner, sondern der Erfolg des Teams, zu dem natürlich die Spieler Jonas Cofalla, Fritz Eickhoff, Julius Ermisch, Quentin Esser, Justus Fähndrich, Dominik Fendler, Marlon Fendler, Lukas Fröhlich, Thibault Jelitte, Nicolas Kobryn, Felix Lind, Max Maurer, Phil Oberländer, Magnus Rennert, Leonhard Schautes, Leo Schur, Jakob Schürmann, Tom Seidensticker, Oskar Spitzer, Finn Theiner und Timon Theobald gehören, zu dem aber natürlich unbedingt auch das Trainer- und Betreuerteam mit Mark Spieker, Magnus Esser, Malte Zenker, Michel Schaus, Gordon Spitzer und Christian Schur zu zählen ist. Gerade Mark Spieker hat die Doppelbelastung mit der mU16 und den ersten Damen gekonnt gemeistert. Einen großen Dank an alle für das Zusammenwirken in dieser Saison. Dies gilt selbstverständlich auch Christian Ermisch, Ingo Oberländer und Artur Kobryn, die neben den Betreuern die Jungs nach Mannheim und Hamburg gefahren haben. Nicht zu vergessen auch die übrigen Eltern, unterstützenden Geschwister und Freunde. Nur im Team war das möglich … und wer weiß? … vielleicht kann es in der Hallensaison wiederholt oder gar getoppt werden?
Impressionen
Autor: Thomas Jelitte
Bildquelle: Heike Fähndrich & Frank Schürmann